Sehr geehrte Frau Drenhaus-Wagner,
sehr geehrte Mitglieder der Alzheimer-Angehörigen-Initiative e.V,
sehr geehrte Gäste!
Ich freue mich sehr, heute anlässlich der Fünfjahresfeier der Alzheimer-Angehörigen-Initivative e.V., Frau Rosemarie Drenhaus-Wagner mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ehren zu können.
Bereits 1993 begannen Sie, verehrte Frau Drenhaus-Wagner, als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Alzheimer Gesellschaft Berlin e.V. mit gelegentlichen Telefonberatungen für Angehörige.
Aus diesen Erfahrungen heraus beschlossen Sie, sehr geehrte Frau Drenhaus-Wagner, selbst eine Beratungssprechstunde im Ostteil der Stadt einzurichten. Es folgten weitere Beratungssprechstunden in Marzahn, Mitte, Friedrichshain und Zehlendorf.
Mit hohem persönlichen Einsatz bauten Sie die Alzheimer-Angehörigen-Initiative auf, boten auch im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Volkssolidarität mehrere Angehörigen-Gesprächsgruppen an und
erweiterten die Angebote für die Angehörigen und ihre Demenzkranken ständig.
Durch ihre Initiative wurde Anfang diesen Jahres ein Alzheimer-Tanzcafè, welches einmal monatlich in Zehlendorf stattfindet, als neues Angebot eröffnet.
Sie, Frau Drenhaus-Wagner, stellen dabei ihre Hilfsbereitschaft immer in den Vordergrund ihres Engagements und das oft bis an den Rand Ihrer eigenen Kraft.
Zuhören, mitfühlen und praktische Hilfe sind die wichtigsten Merkmale Ihrer Arbeit. Die Angebote für die betroffenen Angehörigen reichen von Vortragsabenden, Telefonberatungen, Hausbesuchen bis zu von Ihnen geführten Gesprächsgruppen.
Sie engagieren sich auch für betreute Urlaube für Demenzkranke und deren Angehörige. Dabei reicht Ihr Engagement von der Organisation der Bereitstellung von Betreuern bis zu Kontakten zu Initiativen am Urlaubsort, Vorbereitung der Anträge an die Pflegekassen, das Angebot,
Angehörigengespräche in der Gruppe oder allein durchzuführen sowie auch das Organisieren von Unternehmungen.
Sehr geehrte Frau Drenhaus-Wagner,
wie Sie wohl am besten wissen, sind Demenzerkrankungen, vor allem die Alzheimerkrankheit, typische Alterserscheinungen. Durch den Verlust der Lern- und Denkfähigkeit kommt es zu
Orientierungslosigkeit, die zur völligen Hilflosigkeit fortschreitet und nach ca. sieben Jahren mit dem körperlichen Verfall endet. Begleiterscheinungen wie Depression, Ruhelosigkeit und Schlafumkehr erschweren den
Pflegealltag empfindlich.
Der oftmals rund um die Uhr betreuende und beaufsichtigende Angehörige braucht selber dringend Hilfe, um seiner kräftezehrenden Tätigkeit über Jahre nachkommen zu können.
"Die Geschichte braucht mehr Menschen,
die etwas tun,
als Leute, die vorschlagen,
was getan werden könnte",
so der Schriftsteller und Journalist Karel Capek.
Sie, liebe Frau Drenhaus-Wagner, schlagen nicht nur vor, sondern handeln auch. Sie gehören zu den Menschen, die etwas tun und geben.
Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit, Ihren Einsatz und freue mich, dass ich Ihnen jetzt die
Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen darf.
Für Ihre Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.
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